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Samstag, 2. Juni 2012

Kafu Nagai

Kafu Nagai (bürgerlich Sokichi Nagai, geboren 1879) stammte aus einer gut begüterten Samurai-Familie. Sein Vater betätigte sich unter anderem als Kaufmann. Im Alter von 17 begann er sich für chinesische Poesie zu interessieren. In diese Zeit fallen auch seine ersten Besuche des Rotlichtviertels von Tokio. 1898 nahm er sein Französisch-Studium auf und veröffentlichte erste Kurzgeschichten.

Sein Vater schickte ihn von 1903 bis 1908 ins Ausland: Er reiste durch die USA, arbeitete zeitweise in New York für eine japanische Bank, und kehrte nach Besuchen in Paris, Lyon und London nach Japan zurück. Unter Einfluss seiner Reiseerfahrungen publizierte er „Amerikanische Geschichten“ und „Französische Geschichten“.

Nach dem Tod seines Vaters im Jahr 1912 ließ er sich mehrmals scheiden, lebte mit Mätressen zusammen oder zog zwischenzeitlich gleich ganz in ein Geisha-Haus. Bedingt durch seinen unschicklichen Lebenswandel kam es zum Bruch mit der Familie.

Während der Kriegszeiten publizierte Kafu Nagai – unter anderem aus Gründen der Zensur – nur wenig, zeigte jedoch in leisem Protest seine Abneigung gegen die Regierung und ihre Institutionen.

Kafu Nagi starb 1959 in Folge seines jahrelangen Magenleidens.

Der Autor war fasziniert von dem alten Edo und stand der Modernisierung Tokios kritisch gegenüber, wobei er selbst ein Faible für westliche Kleidung und westlichen Lebensstil hatte. Seine Werke geben insbesondere Einblick ins Leben im Freudenviertel Tokios. Zudem war er ein passionierter Tagebuch-Schreiber.

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