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Samstag, 2. Januar 2016

Katai Tayama

Katai Tayama
(Creative Commons-Lizenz)
Der Autor Katai Tayama wurde 1872 als Rokuya Tayama in Tatebayashi in der Präfektur Gunma geboren. Er entstammte einer niederrangigen Samurai-Familie. Sein Vater verdingte sich bei der Polizei und wurde in während der Satsuma-Rebellion getötet. Katai Tayama und seine Geschwister wurden daraufhin nach Tokio geschickt. Nach einer abgebrochenen Lehre als Lehrling im Buchhandel kehrte Katai Tayama nach Tatebayashi zurück.

1886 zog die Familie Tayama schließlich geschlossen nach Tokio. Katai Tayama nahm bei verschiedenen Lehrern Schreibunterricht. 1896 trat er in die Bungakukai ein. Kunikida Doppo begeisterte ihn für verschiedene westliche Autoren, insbesondere für Guy de Maupassant. Aber auch Emile Zola und die Brüder Edmond und Jules Goncourt stellten literarische Vorbilder für Katai Tayama dar. Des Weiteren beeinflusste ihn der deutsche Naturalismus von Gerhart Hauptmann und Herrmann Sundermann.

Im Jahr 1904 zog eine weibliche Verehrerin in den Haushalt des zwischenzeitlich verheirateten Katai Tayama ein. Die daraufhin entstehenden Spannungen verarbeitete der Autor in seinem Roman „Futon“ – die Verehrerin betitelte Katai Tayama in Anspielung auf Gerhart Hauptmanns „Einsame Menschen“ als seine eigene Anna Mahr. „Futon“ gilt als erster naturalistischer Ich-Roman.

Ebenfalls im Jahr im Jahr 1904 wurde Katai Tayama für einige Monate durch die Zeitung Hakubunkan als Korrespondent und Kriegsberichterstatter des Russisch-Japanischen-Kriegs in die Mandschurei geschickt. In Folge entstand die Erzählung „Ein Frontschwein“/„Ein Soldat“.

Mit dem Niedergang des Naturalismus, einer unglücklichen Affäre mit einer Geisha und einigen Todesfällen im Familien- und Bekanntenkreis von Katai Tayama wurden dessen Werke dunkler, pessimistischer und religiöser.

Der Autor, der als einer der wichtigsten Vertreter des japanischen Naturalismus gilt, starb 1930 an Rachenkrebs.

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Ins Deutsche übersetzte Erzählungen und hier rezensiert:
  • Ein Frontschwein
    identisch mit: Ein Soldat (in „Träume aus zehn Nächten“)

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