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Dienstag, 6. März 2012

„Mord am Amagi-Pass“ von Seicho Matsumoto

Der Band „Mord am Amagi-Pass“ enthält neben der gleichnamigen Erzählung drei weitere des Krimi-Autors Seicho Matsumoto: „Die Tatwaffe“, „Die Nylonschnur“ und „Der Unfall“.

Der Ich-Erzähler und Druckerei-Besitzer erhält den Auftrag, für die Polizei einen Band von ungeklärten Kriminalfällen zu drucken. Beim Blättern im fertigen Buch stößt er auf den mysteriösen „Mord am Amagi-Pass“, der vor dreißig Jahren an einem Arbeiter begangen wurde, und erinnert sich, dass er sich zur fraglichen Tatzeit selbst am Pass befunden hatte. Inwieweit mag sein Schicksal mit dem Unglück verwoben sein?

Der unbeliebte Händler Rokuemon wird erschlagen aufgefunden. Die Kommissare sind recht ratlos, was als „Die Tatwaffe“ in Frage kommen könnte. Und ohne Tatwaffe lässt sich leider kein Mörder überführen…

„Die Nylonschnur“ ist um den Hals des toten Shinto-Priesters Umeda geschlungen, als seine Leiche von spielenden Kindern am Flussufer des Tamagawa aufgefunden wird. Die Ermittlungen der Kriminalbeamten laufen zunächst ins Leere, da die tatverdächtige Ehefrau ein wasserdichtes Alibi aufzuweisen hat. Erst der Angestellte der Lebensversicherung, bei der Umeda hoch versichert war, kann Licht ins Dunkel bringen.

In „Der Unfall“ wird der tragische Tod des Bergsteigers Iwase skizziert: Urahashi, der gemeinsam mit Iwase und Eda auf Bergtour war, schildert für eine Zeitschrift die Umstände, die schließlich zu Iwases Ableben führten. Eda, der die Funktion des Bergführers übernommen hatte, wird nach Abdruck des Artikels von Iwases Verwandten gebeten, einen Cousin an die Unglücksstelle zu führen, damit dieser als Abordnung der Familie richtig Abschied nehmen kann. Doch mag der Unfall nicht etwas verschleiern, was noch im Dunkeln liegt?

Seicho Matsumotos Erzählungen wirken heutzutage recht harmlos und wenig spannend. Viel interessanter ist mehr der Kontext, in den die Handlung eingebettet ist: Serviererinnen, die sich prostituieren; Witwen, die Freiwild für Händler sind und Landeier, die in Tokio um ihr Geld gebracht werden, sind der Stoff, aus dem die Verbrechen der Protagonisten resultieren.

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