Labels

Samstag, 19. Mai 2012

Paul Takashi Nagai

Takashi Nagai, der „Heilige von Urakami“ wurde 1908 in Matsue geboren. 1928 begann er mit seinem Medizinstudium in Nagasaki. Als seine Mutter Tsune im Jahr 1930 starb, begann er sich für den Katholizismus zu interessieren. Daraufhin zog er zu der katholischen Familie Moriyama zur Untermiete, um sich mehr mit dem gelebten Glauben beschäftigen zu können. Als Takashi Nagai aufgrund einer Mittelohrentzündung auf einem Ohr taub wurde, musste er den Wunsch, Arzt zu werden, aufgeben, da er das Stethoskop nicht mehr nutzen konnte. Dadurch wandte er sich trotz der damaligen Risiken aufgrund des ungenügenden Strahlenschutzes der Radiologie zu. 1933 wurde er eingezogen und in die Mandschurei geschickt. Verzweifelt von den Kriegsschrecken entschied er sich nach seiner Rückkehr endgültig für den katholischen Glauben und ließ sich taufen. Als Taufnamen erhielt er den Vornamen Paul. Bald darauf heiratete er die Tochter seiner Vermieter Midori Moriyama.

Zum Zeitpunkt des Atombombenabwurfs über Nagasaki arbeitete Paul Takashi Nagai in der Radiologie des dortigen Universitätsklinikums. Durch die abgeschirmten Räumlichkeiten überlebte er die Explosion, obwohl das Krankenhaus kaum entfernt vom Explosionszentrum stand. Seine Ehefrau starb jedoch zu Hause; die gemeinsamen Kinder Makoto und Kayano überlebten. Trotzdem arbeitete Paul Takashi Nagai unermüdlich, um Verletzte zu versorgen, bis er aufgrund der Strahlung kollabierte. Als Radiologe hatte er ohnehin schon unter Strahlenschäden gelitten, die sich nach dem Atombombenabwurf weiter verschlimmerten.

Der bettlägerige Paul Takashi Nagai begann nun im Akkord zu schreiben, um der Welt die Schrecken des Atombombenabwurfs zu vermitteln. 1946 stellte er „Die Glocken von Nagasaki“ fertig. Nach einigen Wirrungen erschien das Buch 1949, das unter anderem für die Bühne und den Film erfolgreich adaptiert wurde. Der Autor erlag 1951 den Folgen der Verstrahlung.

Aufgrund seines selbstlosen Handelns wurde er als der „Heilige von Urakami“ bekannt und bereits zu Lebzeiten geehrt.

Interessante Links:

Hier rezensiert:

Weitere ins Deutsche übersetze Romane:
    • Notizen auf einem Sterbebett
    • Wir waren dabei in Nagasaki

    Keine Kommentare:

    Kommentar veröffentlichen