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Dienstag, 29. Mai 2012

„… weil gerade Frühling war – Heiter-Ironisches aus Japan“ herausgegeben von Josef Bohaczek & Barbara Yoshida-Krafft

„... weil gerade Frühling war – Heiter-Ironisches aus Japan“ enthält einige humorvolle Prosa-Skizzen der zumeist ganz großen japanischen Autoren. Da mokiert sich Ryunosuke Akutagawa über die Krawatte von Junichiro Tanizaki. Osamu Dazais betrunkener Ich-Erzähler gerät in ärztlicher Behandlung an einen noch besoffeneren Doktor. Kafu Nagai treibt sich mit Pariser Kokotten herum. Yasunari Kawabata lässt einen hässlichen Mann hochmütig werden. Masuji Ibuses Protagonist erlebt Desillusionierung durch einen Röntgen-Apparat. Und Chiyo Unos Debüterzählung „Zu grell geschminkt“ illustriert den Wettstreit zweier japanischer Frauen um einen europäischen Gönner.

Auf je nur wenigen Seiten präsentieren die Autoren ihre humorvolle Seite, die jedoch nie zum Schenkelklopfen verleitet, sondern vielmehr ein Lächeln herausfordert. Da mag man Yasutaka Tsutsuis Professor Tadano sofort widersprechen: Nein, japanische Literatur macht nicht depressiv.

Das niedliche rechteckige Kleinformat lässt an ein Geschenkbüchlein denken. Und in der Tat ist „… weil gerade Frühling war – Heiter-Ironisches aus Japan“ sicherlich ein tolles, schön aufgemachtes Präsent für an japanischer Literatur Interessierte und solche, die sich einen ersten Überblick über die großen Literaten des letzten Jahrhunderts einholen wollen.

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