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Samstag, 11. Juni 2011

„Tsubaki“ von Aki Shimazaki

„Tsubaki“ ist die japanische Kamelie und die Lieblingsblume der Protagonistin Yukiko in Aki Shimazakis erstem Roman, den sie auf Französisch verfasste. Yukiko ließ nach dem Atombombenabwurf auf ihre Heimatstadt Nagasaki Japan hinter sich und gründete im Ausland eine kleine Familie. Ihre Vergangenheit in Japan bleibt bis zu ihrem Tod nahezu im Dunkeln. Erst durch einen Abschiedsbrief erfährt ihre Tochter mehr über das Familienleben in Nagasaki und dem unheilvollen Tag des Atombombenabwurfs.

Auf nur 111 Seiten spinnt Aki Shimazaki eine Familientragödie um verbotene Liebe, Familienbande, Normen, Manipulation, Betrug und einen Mord, der aufgrund des Atombombenabwurfs niemals entdeckt wurde. Mehr sei an dieser Stelle nicht über die Handlung vorweggenommen.

Der Erzählstil ist schnörkellos, fast schon distanziert. Schade nur, dass die Autorin sich nicht doch noch etwas mehr dem Thema Sühne und Schuld gewidmet hat. Trotz des tollen Plots wirkt die Geschichte so noch etwas schwach auf der Brust.

Nichtsdestotrotz macht „Tsubaki“ und sein versöhnliches Ende Lust auf die weiteren Bücher von Aki Shimazaki. Die im Kunstmann Verlag erschienenen Werke sind ohnehin auch optisch kleine, liebevolle Kunstwerke, denen die Abbildungen hier nicht gerecht werden können.

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