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Montag, 16. April 2012

„Das klatschende Äffchen“ von Kyotaro Nishimura

„Das klatschende Äffchen“ enthält die fünf Kriminalerzählungen „Die Insel Minami-Kamui“, „Sommer der Verwirrung“, „Das klatschende Äffchen“, „Das Kartenhaus“ und „Der Kommissar“ des Autors Kyotaro Nishimura.

Auf „Die Insel Minami-Kamui“ lässt sich ein junger Arzt versetzen. Die Bewohner der Insel hängen noch einem recht archaischen Glauben an. Als eine Seuche sich auszubreiten beginnt, werden die Götter konsultiert – und das Unglück nimmt seinen weiteren Lauf.

Ein Jugendlicher erlebt einen „Sommer der Verwirrung“: Sein verstorbener Vater hatte kurz vor seinem Tod eine attraktive, junge Frau geheiratet. Die neue Mutter und junge Witwe wird in diesem Sommer von einem unangenehmen Kerl belagert. Der Teenager glaubt nun, dass ihn dieser mit Gewalt aus dem Weg räumen will. Ist dies nichts weiter als Paranoia oder steckt doch mehr dahinter?

In „Das klatschende Äffchen“ recherchiert ein Reporter über den Selbstmord eines jungen Arbeiters, der vom Land nach Tokio gekommen war. Drei kurz vor dem Tod verschickte Briefe könnten Aufschluss über die Motive des Selbstmords oder gar Hinweise auf einen Mord geben.

„Das Kartenhaus“ erzählt von dem Mord an einer Mitarbeiterin eines Saunasalons. Kommissar Taguchi macht zwei Tatverdächtige aus: Den Verlobten der jungen Frau und einen Dichter, mit dem sie befreundet war. Der Kommissar lässt nicht locker und bringt damit ein Kartenhaus zum Einsturz.

„Der Kommissar“ Tasaka verbeißt sich in den Fall, der sich um den Sohn einer Skandal-Nudel aus der Filmbranche rankt: Der 6-Jährige soll laut seiner Mutter mit Rattengift Selbstmord begangen haben. Doch wer hat schon jemals von dem Selbstmord eines 6-Jährigen gehört? Tasaka will von einem Unfall nichts wissen – er glaubt, die Mutter habe ihren Sohn getötet. Sein Kollege Ono wiederum recherchiert in eine ganz andere Richtung: Warum mag Tasaka nur so besessen von diesem Fall sein?

Im Vorwort von „Das klatschende Äffchen“ gibt der Autor Kyotaro Nishimura an, dass die vorliegenden Kriminalgeschichten mehr als Stilübungen gedacht waren, da er nach der erneuten Lektüre des Textes, für den er den Edogawa-Rampo-Preis erhalten hatte, seinen Stil als noch zu holprig erachtete. Diese Übungen sind ihm hervorragend gelungen: Aus unterschiedlichen Erzählperspektiven (z.B. aus der Sicht des Übeltäters, aus der Sicht des Opfers, aber auch aus der Sicht von klassischen Kommissaren) schildert Kyotaro Nishimura die Kriminalfälle, die sich in überraschende Richtungen entwickeln. Auch gesellschaftliche Problemlagen werden skizziert (beispielsweise Vereinsamung in der Großstadt) und geben den Erzählungen zusätzliche Tiefe.

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