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Mittwoch, 18. April 2012

Ineko Sata

Ineko Sata wurde 1904 in Nagasaki geboren. Ihre Eltern hatten sich als Schüler kennen gelernt: Ihre Mutter war bei ihrer Geburt erst 14, ihr Vater 18. Die Mutter starb bereits im Jahr 1911 an Tuberkulose. Unter ärmlichsten Bedingungen wuchs sie bei Vater und Großmutter auf. Nach einem Umzug nach Tokio musste sie in der 5. Klasse die Schule abbrechen, da sie mit einer Anstellung in einer Bonbonfabrik ihren Beitrag zum Einkommen der Familie beisteuern musste. Es folgten Tätigkeiten als Restauranthilfskraft, Fabrikarbeiterin und Verkäuferin im Kaufhaus Maruzen. 1924 heiratete Ineko Sata einen gutbürgerlichen Heiratskandidaten, den ihr ein Vorgesetzter vorgeschlagen hatte. Nach Selbstmordversuchen trennte sich Ineko Sata von ihrem Ehemann und verließ die Wege des konventionellen Lebensstils. Sie strebte ein selbst bestimmtes Leben an. Durch ihre Arbeit in einem Café lernte sie linke Literaten wie Shigeharu Nakano und Tsurujiro Kubokawa kennen. Letzteren heiratete Ineko Sata im Jahr 1926.

Als Autodidaktin hatte sich Ineko Sata auch nach ihrem Schulabbruch dem Schreiben gewidmet. In einer Zeitschrift der proletarischen Literaturbewegung veröffentlichte sie nun Gedichte und Erzählungen. Sie trat in diverse linke Kulturbewegungen ein und 1932 in die japanische Kommunistische Partei. In den 30er Jahren wurden sowohl ihr Ehemann als auch sie selbst wegen ihrer politischen Aktivitäten verhaftet. Während des zweiten Weltkriegs reiste sie mit weiteren Schriftstellerinnen zur Truppenbetreuung nach Korea, in die Mandschurei, nach China, Singapur und Sumatra. Von ihrem Ehemann hatte sie sich zwischenzeitlich entfremdet und ließ sich 1945 scheiden. Sie trat 1946 erneut in die KP ein, wurde 1951 ausgeschlossen, 1955 wieder aufgenommen und 1964 zum wiederholten Male ausgeschlossen.

Ineko Satas literarisches Werk umfasst 18 Bände. Sie erhielt unter anderem den Frauenliteratur-, den Noma-, den Kawabata- und den Yomiuri-Preis. 1998 starb die Autorin, die sich bis ins hohe Alter sozial engagierte.

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