„N.P.“ - „North Point“ ist die einzige Veröffentlichung des fiktiven Schriftstellers Sarao Takase, die 97 Kurzgeschichten enthält. Als die 98. und englischsprachige Geschichte des Autors auftaucht, will Kazamis Freund Shoji diese ins Japanische übersetzen. Doch er scheitert wie alle Übersetzer vor ihm und begeht wie diese Selbstmord.
Kazami trifft zufällig auf Sarao Takases Kinder, die zweieiigen Zwillinge Othohiko und Saki, die sie schon einige Jahre zuvor zusammen mit dem noch lebenden Shoji auf einer Party beobachtet hatte. Mit Othohiko und Saki verbindet Kazami sofort das Gefühl, sich schon seit Kindheitstagen zu kennen. Doch die Harmonie wird gestört, als Sui auftaucht. Sui ist Othohikos Geliebte, die es sich zum Ziel gemacht hat, alle Erzählungen von Sarao Takase in ihren Besitz zu bringen. Sui zeichnet sich durch einen besonders wilden, ungestümen Charakter aus und ist doch weniger gefährlich, als Kazami aus Sakis Erzählungen heraus annehmen musste.
Als sich jedoch die wahren Verwandtschaftsverhältnisse des Vierer-Gespanns entwirren, dreht sich die Handlung in eine fast schon fatale Richtung rund um doppelte Inzestbeziehungen.
Banana Yoshimoto gibt im Nachwort an, sie wollte mit „N.P.“ einen Roman schreiben, der alle ihre bisherigen Themen wie lesbische Liebe, Inzest, Telepathie, Sympathie, Okkultismus und Religiosität vereint. Leider tummeln sich damit ein bisschen zu viele Themen in dem 186-seitigen Werk und ein Schwerpunkt der Handlung wird nicht gefunden. Geht es nun um die inzestuösen Beziehungen, um die faszinierende Freundschaft mit Sui, um den Verlust durch den Tod von Shoji? In Ansätzen entwickelt Banana Yoshimoto herzerwärmende Charaktere, bleibt aber mit „N.P.“ etwas hinter ihren anderen Werken zurück.
Ich habe diesen Roman vor ca. 15 Jahren, also mit 13-14 gelesen und fand ihn damals wunderbar. Ich muss ihn unbedingt wieder lesen.
AntwortenLöschenLiebe Grüße,
http://lesenundgrossetaten.blogspot.de/