Der Titel von Sakyo Komatsus apokalyptischem Roman impliziert bereits einen Hoffnungsschimmer: „Der Tag der Auferstehung“ wird kommen. Doch zunächst wird die Menschheit fast ausgerottet. Der kalte Krieg hat seinen Zenith fast überschritten, Abrüstungsverhandlungen über die Atomwaffen sollen bald geführt werden. Dennoch forschen Wissenschaftler an gefährlichen biologischen Waffen. Ein gefährliches Virus wird aus einem geheimen, englischen Forschungslabor entwendet. Beim Transport wird die Katastrophe heraufbeschwört: Das Flugzeug, mit dem das Virus außer Landes geschafft werden soll, stürzt ab – der Kampfstoff wird freigesetzt und wütet ungebremst auf der ganzen Welt.
Im Labor, in dem das Virus hergestellt wurde, ist nicht aufgefallen, dass die Probe entwendet wurde. Keiner kann den Zusammenhang zwischen der gefährlichen Grippe, die weltweit grassiert, und dem biologischen Kampfstoff herstellen.
Eine kleine Gruppe Forscher hält sich zeitgleich in der Antarktis auf. Dank der niedrigen Temperaturen dringt das Virus nicht bis die Kältezone vor. Den Forschern bleibt nichts anderes übrig, als aus der Ferne das Massensterben zu beobachten. Doch auch sie sind in Gefahr: Die Atomwaffen der USA und der Sowjetunion sind noch immer scharf.
Sakyo Komatsus Roman ist für unsereiner freilich kein futuristischer Science Fiction mehr. Das 1964 in Japan erschienene Werk spielt Ende der 60er und zieht sich in die 70er hinein. Wissenschaftlich fundiert liefert Sakyo Komatsu Hintergrundinfos aus der Biologie und Virologie, die stellenweise jedoch ein bisschen zäh wirken. Obwohl bereits durch den Prolog klar ist, dass die Menschheit bis auf die Antarktis-Gruppe untergehen wird, ist der Roman spannend bis zur letzten Seite.
Bibliographische Angaben:
Komatsu, Sakyo: „Der Tag der Auferstehung“, Heyne, München 1987, ISBN 3-453-00961-4
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