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Montag, 26. August 2013

Sakae Osugi

Sakae Osugi
(Creative Commons Lizenz)
Sakae Osugi wurde 1885 als Sohn eines Militärs geboren. Zeitweise besuchte er aufgrund des günstigen Schulgelds eine Kadettenschule, wurde aber 1901 wegen einer Schlägerei von der Schule ausgeschlossen. Schließlich trat er 1903 in die Fremdsprachenschule von Tokio ein und studierte französische Literatur. In dieser Zeit begann er sich für den Sozialismus zu interessieren.

1906 wurde er das erste Mal verhaftet, als er gegen eine Fahrpreiserhöhung demonstrierte. Es sollten noch viele weitere Verhaftungen folgen (u.a. wegen dem Dachrede- und dem Rote-Flagge-Zwischenfalls). Die Haftzeiten nutzte er zum Lesen und er erlernte verschiedene europäische Fremdsprachen. Nach der Lektüre von Kropotkins Ideen wendete er sich dem Anarchismus zu.

Nachdem 1910 der japanische Sozialismus mit der Hinrichtung von zehn wichtigen Führern einen herben Rückschlag erlitten hatte, begann Sakae Osugi diverse Übersetzungsarbeiten und die Herausgabe von verschiedenen Zeitschriften. Obwohl verheiratet begann Sakae Osugi eine Vierecksbeziehung, die neben seiner Ehefrau auch die Journalistin Ichiko Kamichika und die Feministin Noe Ito umfasste. Sie endete mit einem Mordversuch von Ichiko Kamichika an Sakae Osugi und ließ Osugis Projekt der „freien Liebe“ scheitern. Daraufhin lebte Sakae Osugi mit Noe Ito zusammen.

Sakae Osugi engagierte sich für die Gewerkschaftsarbeit und versuchte, die linken Kräfte Japans zu bündeln. Eine Reise nach Europa gelang ihm, nachdem er die Polizeiüberwachung ausgetrickst hatte. Dennoch erreichte er sein Ziel, den zweiten internationalen Anarchistentag in Berlin, nicht, da er in Frankreich wegen Passvergehens festgenommen und nach Japan abgeschoben wurde.

Während den Unruhen nach dem großen Kanto-Erdbeben wurden Sakae Osgui, Noe Ito und Osguis 6-jähriger Neffe von der Polizei verhaftet und umgebracht. Da die Polizeieinheit unter dem Kommando von Hauptmann Amaksua stand, ist dieser Mord als Amakusa-Zwischenfall in die Geschichte eingegangen.

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