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Sonntag, 3. Juli 2011

„Tsubame“ von Aki Shimazaki

Yonhi und ihre Mutter sind Koreanerinnen und erleben das Große Kanto-Erdbeben im Jahr 1923. In einer fremdenfeindlich-aufgeheizten Atmosphäre gibt die Mutter ihr Kind bei einem katholischen Priester in Obhut, schärft Yonhi ein, dass sie sich Mariko nennen und ihre koreanische Abstammung verheimlichen soll. Die Mutter begibt sich auf die Suche nach Yonhis Onkel. Beide wird Yonhi/Mariko nie wieder sehen.

Jahre später wird die Exhumierung von Opfern der Ausschreitungen gegen die Koreaner geplant. Mariko ist zwischenzeitlich Großmutter und konnte Zeit Lebens den Anschein der japanischen Abstammung aufrechterhalten. Zum Ende ihres Lebens offenbart sie nun endlich einer Person ihr jahrzehntelang gehütetes Geheimnis und erfährt schließlich, wer ihr Vater ist.

Wie auch in Aki Schimazakis „Tsubaki“ wird nicht allzu sehr auf das Leid der Protagonistin eingegangen. Der Charme von „Tsubame“ liegt eher darin, dass der Roman die Geschichte von „Tsubaki“ aus einer anderen Perspektive erzählt (freilich muss man „Tsubaki“ nicht vor „Tsubame“ gelesen haben). Wer hätte gedacht, dass Yonhis/Marikos Leid nicht aus der unheilvollen Liebschaft zu Yukikos Vater entspringt, sondern sich ganz andere Erfahrungen viel tiefer in ihrer Seele eingenistet haben und ihr Denken und Leben bestimmen.

2 Kommentare:

  1. Hallo, ich melde mich anonym und hinterlasse heute Abend ein paar Korrekturvorschläge in der jeweiligen Kommentarfunktion, die natürlich nicht veröffentlicht werden sollen, nur eine Anregung sind.

    Dein Blog ist wirklich klasse. Anfang nächster Woche geht ein Buchpaket an Deine im Impressum genannte Adresse, weil ich so begeistert bin. Dann weißt Du auch, wer ich bin. Email zur Kontaktaufnahme hatte ich nicht gefunden, aber ich denke, ich kenne Dich von Japanlink. Falls im Buchpaket was Interessantes dabei ist, bitte weiter kritisch besprechen, ansonsten behalten, weitergeben, entsorgen - je nach Wunsch.

    Also hier: 2. Absatz: AbstAmmung

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  2. Lieber Anonym,

    vielen Dank für die zahlreichen Anmerkungen. Da hattest Du ausnahmslos Recht! Deswegen auch veröffentlicht. ;-)

    Dein Lob freut mich immens! Vielen lieben Dank! Toll, dass Dir der Blog gefällt und Du Dir die Mühe mit den Korrekturen gemacht hast! Manchmal wird man ein bisschen "betriebsblind" und sieht die Fehler gar nicht mehr.

    Ich bin ja glatt ein bisschen beschämt, dass ich sogar ein Buchpaket verdiene! Jedoch bin ich die nächsten zwei Wochen unterwegs und habe die Befürchtung, dass es wegen Nicht-Abholung an Dich zurückgehen könnte. Magst Du mir Deine Mailadresse in einem Kommentar hinterlassen, der selbstverständlich nicht veröffentlicht wird? Gerne können wir dann auch noch über den Preis verhandeln - manche der vergriffenen Bücher sind schließlich zwischenzeitlich richtig viel Geld wert!

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