Um gleich einer berechtigten Vermutung vorzuschützen: Nein, ich bin nicht auf den Geschmack von trashiger Fantasy-Literatur gekommen, dass ich mir gleich nach „Devil May Cry 1 – Der Ursprung“ den zweiten Teil reinziehen musste. Beide Romane lesen sich vielmehr so schnell weg, dass man sie so mal eben durch hat.
Die Bezeichnung „zweiter Teil“ stimmt nur bedingt für „Devil May Cry 2 – Dantes Rückkehr“. Denn zwischen dem ersten und dem zweiten Roman liegt die Story aus dem Computerspiel: Dante hat Satan besiegt und langweilt sich als Dämonenjäger. Doch irgendwas liegt in der Luft: Er bekommt einen Auftrag von der rothaarigen Beryl, die auf der Suche nach den so genannten Dämonenköpfen ist. Dies ist ein Medaillon mit magischen Kräften, das Satan selbst erschaffen hat. Das Medaillon verleiht dem Träger ungeahnte Macht, doch stürzen die menschlichen Besitzer reihenweise ins Verderben. Beryl hat ein Trauma aus der Kindheit davongetragen, weswegen die Zerstörung der Dämonenköpfe zu ihrer persönlichen Mission wird.
Auch in „Devil May Cry 2 – Dantes Rückkehr“ vollzieht sich die Handlung in einem atemberaubenden Tempo und führt Dante und Beryl sogar in eine Parallelwelt, in der Dante sich mit Dämonen verbündet, ein Heer von Amazonen besiegen und ein zweites Mal gegen Satan antreten muss. Und dann gibt es auch in der eigentlichen Welt einen geheimnisvollen und mächtigen Gegner zu schlagen.
Andere Autoren hätten aus dem Buch mindestens drei Bände gestrickt. Insofern leidet „Devil May Cry 2 – Dantes Rückkehr“ auch an fehlenden Stimmungen, die der Autor Shinya Goikeda im ersten Teil noch eher transportieren konnte. Aber um ehrlich zu sein: Was soll’s… Wer ausgefeilte Charaktere und detaillierte Stimmungsbilder schätzt, wird ohnehin nie zu „Devil May Cry 2 – Dantes Rückkehr“ greifen.
Bibliographische Angaben:
Goikeda, Shinya: „Devil May Cry 2 – Dantes Rückkehr“, Panini, Stuttgart 2007, ISBN 978-3-8332-1410-3
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen