Fünf Mal besucht Eguchi das Etablissement und bekommt jeweils eine neue Bettgespielin zugewiesen. Er ergötzt sich nicht nur an dem Anblick der Frauen, sondern spielt mit ihrem Haar, schmiegt sich an sie, berührt ihre Lippen und insbesondere ihr Geruch erinnert ihn an seine ehemaligen Affären und Beziehungen, an seine Ehefrau, seine Töchter und seine Mutter. So lässt er sein Beziehungsleben Revue passieren, aber auch seine Freveltaten.
Eguchi kommt zu dem Schluss, warum das Haus der schlafenden Schönen bei den alten Männern so beliebt ist:
„So war es wohl nicht allein die Furcht vor dem nahen Tod, oder die Trauer, die Verzweiflung im Gedenken an eine verlorene Jugend, was aus der Tiefe ihrer Brust heraufschoss, wenn sie sich, die bloße Haut berührend, neben eine der ‚schlafenden Schönen’ niederlegten; vielmehr dürfte es zugleich die Reue über begangene Freveltaten gewesen sein oder das bei Erfolgreichen häufige Gefühl, dass sie ein unglückliches Familienleben führten.“ (S. 81)
Doch nichts ist für die Ewigkeit – selbst das Haus der schlafenden Schönen nicht.
Yasunari Kawabatas „Die schlafenden Schönen“ ist ein langsamer, poetischer Roman mit wenig Handlung. Das Konzept des „Bei-Schlafs“ hat Banana Yoshimoto für die Erzählung „Dornröschenschlaf“ sicherlich von Yasnuari Kawabata übernommen und erzählt eine Geschichte aus der Sicht einer Beischläferin.
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