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Mittwoch, 28. Dezember 2011

„Das Fest des Abraxas" von Gen’yu Sokyu

Auf „Das Fest des Abraxas" arbeitet der Zen-Priester Jonen hin. Der manisch-depressive, alkoholkranke, knapp 40-Jährige, der einen gescheiterten Selbstmordversuch hinter sich hat, liebt die Musik und findet darin eine ekstatische Möglichkeit, den Alltag zu transzendieren. So bittet er seinen Vorgesetzten Genshu um die Erlaubnis, in dem kleinen Ort, in dem er Seelsorge betreibt, ein Konzert zu veranstalten. Genshu sieht ein Risiko darin, dass sich Jonen in der Öffentlichkeit lächerlich machen könnte, gibt aber dennoch seine Zustimmung. Der Leser begleitet Jonen in "Das Fest des Abraxas" nicht nur bei den Vorbereitungen des Konzerts, sondern auch durch seine manisch-depressiven Phasen und der Darlegung seiner religiösen Ansichten.

Gen’yu Sokyus Werk ist ein leiser Roman, der in den Zwischentönen gesellschaftliche Problemstellungen anspricht: Die Auswirkungen der platzenden Bubble Economy auf individuelle Schicksale; Generationskonflikte; Ehen, die nur noch einer Wohngemeinschaft gleichen; fehlender Respekt dem Ehepartner gegenüber; Umgang mit depressiven und alkoholkranken Menschen; das einsame Sterben von alten Verwandten etc.

Doch trotz aller Probleme, die Jonen hat bzw. auf sich zukommen sieht, bleibt die Hoffnung auf Versöhnung und individuelles Ausleben der eigenen Persönlichkeit.

1 Kommentar:

  1. Siehe auch die Arbeit "Der Zen-Buddhist und Autor Gen’yû Sôkyû als Verfasser von Lebensberatungsbüchern in Japan", vollständig im Internet abrufbar unter:
    www.das-japanische-gedaechtnis.de
    hier unter: Lebensbilder > Bürkner Guido

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