Im faszinierenden Land der Pharaonen besuchen sie, während sie in einer weiteren Japanerin auf Äqypten-Trip eine Reisegefährtin finden, unter anderem Luxor, das Tal der Könige und die Grabbeigaben des Tutenchamun.
Die Autorin Banana Yoshimoto entleiht den Titel „Sly“ dem gleichnamigen Song von Massive Attack, den die Protagonisten hören, nachdem Takashi von seiner Infektion berichtet hatte. Der Song wird damit auch Motiv für die anstehende Reise.
Obwohl Banana Yoshimoto auch in „Sly“ das Herz der Ich-Erzählerin Kiyose zum Überschäumen positiver Gedanken bringt, bleiben die Personen diesmal seltsam blutleer. Und manche Gedankengänge bleiben schlichtweg nicht nachvollziehbar. So äußert Kiyose zum Beispiel dies, nachdem Takashi ihr gerade berichtet hat, dass er sich nun gesünder ernähren muss, um den Ausbruch von AIDS möglichst lange hinaus zu zögern:
„Das liebliche Licht des Frühlings und ein Wasserspiegel, der es glitzernd zurückwirft. Nur in einer so ruhigen, wohlwollenden Welt kommen wir einander nah.“ (S. 34)
Passt dies zu der vorhergehenden Situation?
Zudem wird dem Reisebericht selbst sehr viel Platz eingeräumt, was zwischendurch regelrecht ermüdend sein kann. Schade, dass diese Seiten nicht eher dem Thema des bevorstehenden Todes Takashis gewidmet wurden.
Insgesamt bleibt für mich die unnachahmliche Banana Yoshimoto-Stimmung, die den Leser verzaubert und in die Geschichte einsaugt, bei „Sly“ leider aus. Stattdessen stehen blumige Worte in ziemlich irritierendem Kontext, was sich im Lesefluss niederschlägt.
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