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Mittwoch, 18. Mai 2011

„Das Gewicht des Glücks“ von Kyoichi Katayama

„Das Gewicht des Glücks“ von Kyoichi Katayama ist der meistverkaufte Roman in Japan. Die Liebesgeschichte um Saku-chan und Aki ist auch wahrlich herzzerreißend. Die beiden Teenager nähern sich ganz sachte an: Sie sollen in einem Schülertheater Romeo und Julia darstellen, als Saku-chan bemerkt, wie eifersüchtig andere Jungs darauf sind, dass er mit Aki nun so engen Kontakt pflegen darf. Ganz langsam wird Saku-chan bewusst: Er ist verliebt in Aki. Sehr vorsichtig tastet er sich weiter, bis er Aki zum ersten Mal küssen kann. Beide verbringen bald eine gemeinsame Sommernacht auf einer verlassenen Insel, die sich als wunderbare Erinnerung einbrennt. Doch bald darauf wendet sich das Blatt – Aki wird krank und schließlich steht die Diagnose fest: Es ist Leukämie und Aki hat nicht mehr lange zu leben.

Bereits auf den ersten Seiten des Buches weiß der Leser, dass Aki sterben wird. Und dennoch hofft man insgeheim noch auf ein Happy End. Leider stirbt Aki und Saku-chan stürzt in eine große, hoffnungslose Leere.

Obwohl die Handlung dramatisch ist, wirkt die Liebesgeschichte nie schmalzig-schwülstig. Vielmehr lassen sich Saku-chans Emotionen intensiv nacherleben – bei diesem Roman bleibt einfach kein Auge trocken. Und dennoch malt der Roman auch eindrücklich schöne Bilder: Aki, wie sie an einem Sommertag im Meer badet, der erste Kuss am Schrein… Und da ist auch noch Saku-chans Großvater, dem es nicht vergönnt war, seine große Liebe zu heiraten und Saku-chan spitzbübisch dazu anstiftet, mit ihm Asche aus dem Grab der Angebeteten zu stehlen.

Leider ist das Buch derzeit in Deutschland vergriffen und nur noch über die bekannten Gebrauchtbücherbörsen erhältlich – zeitweise zu recht unverschämt hohen Preisen.

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