Michiko Ishimure fühlte trotz ihres bescheidenen Lebens als Hausfrau und Mutter den Drang, Schriftstellerin zu werden. Die Umwälzungen der 50er auf dem Lande, die das traditionelle Gemeinschaftsleben auflösten, ließen sie politisch aktiv werden. Sie suchte die Nähe zu Gewerkschaften und zur Kommunistischen Partei. Als sie sich für die Opfer der Minamata-Krankheit einzusetzen begann, überwarf sie sich mit der Partei.
Die Minamata-Krankheit war von der Firma Chisso verursacht, die Quecksilber-verseuchte Abwässer ins Meer leitete. Chisso war jedoch auch der größte Arbeitgeber in Minamata, weswegen Michiko Ishimure selbst aus der eigenen Verwandtschaft Druck bekam, die Verhältnisse nicht weiter anzuprangern. Dennoch publizierte sie Ende der 60er Jahre das Buch „Paradies im Meer der Qualen“, das mehrere zuvor erschienene Essays bündelte. Das Werk wurde zwischenzeitlich über 30 Mal neu aufgelegt und gilt als Bibel der japanischen Umweltbewegung.
1973 erhielt Michiko Ishimure für ihr Engagement den Ramon-Magsaysay-Preis, der als die asiatische Variante des Friedensnobelpreises gilt.
Mehr als 50 Bände an literarischen Werken, darunter Essays, Romane, Gedichte, und Kindergeschichten hat Michiko Ishimure veröffentlicht.
Interessante Links:
- Ramon Magsaysay Award Foundation: Ausführliche Biographie von Michiko Ishimure
- Japan Focus: Reborn from the Earth Scarred by Modernity: Minamata Disease and the Miracle of the Human Desire to Live
- Google Books: Bruce Allen: First There Were Stories – Michiko Ishimure’s Narratives of Resistance and Reconciliaton
Ins Deutsche übersetzte Essays und hier rezensiert:
Vielen Dank für die vielen tollen Lese-Ideen, die ich schon auf Deiner Seite gefunden habe! :-)
AntwortenLöschenDaniela
Liebe Daniela,
AntwortenLöschenfreut mich, dass Du hier fündig wirst! :-)
Mein Regal ist noch mit mindestens 50 ungelesenen Büchern prall gefüllt - der Lesestoff geht also noch lange nicht aus und ich hoffe, dass darunter auch Bücher sind, die Dir gefallen könnten.