Labels

Samstag, 8. September 2012

Yuriko Miyamoto

Yuriko Miyamoto erblickte 1899 als Tochter eines in Cambridge ausgebildeten Architekten und Professors für Architektur als Yuriko Chujo das Licht der Welt. Bereits als Jugendliche erlebte sie die soziale Ungerechtigkeit auf dem Landsitz des Großvaters, auf dem sie viele Sommer verbrachte und die elende Armut der kleinen Pächter gewahr wurde. Im Alter von 16 Jahren schrieb sie eine anrührende Geschichte über ihre Erfahrungen und wurde als viel versprechende Nachwuchsautorin gehandelt. 1918 reiste sie zusammen mit ihrem Vater nach New York, wo sie ihren späteren Ehemann Shigeru Araki kennen lernte. Obwohl ihre Familie gegen diese Ehe war, heiratete Yuriko den 15 Jahre älteren Mann. 1924 wurde die Ehe geschieden, unter anderem, da sich Yuriko in ihrer Entwicklung eingeengt fühlte. Ihre Erfahrungen schrieb sie im Roman „Nobuko“ nieder.

Zusammen mit Yoshiko Yuasa bereiste sie 1927 die Sowjetunion und erlebte dort die Aufbruchsstimmung im Sozialismus. 1929 reiste sie nach Europa, wo sie Zeugin der ersten faschistischen Entwicklungen wurde.

Zurück in Japan wurde Yuriko Miyamoto Mitglied des proletarischen Schriftstellerverbands und Leiterin der Zeitschrift „Die arbeitende Frau“. 1931 wurde sie Mitglied der verbotenen Kommunistischen Partei Japans. 1932 heiratete sie den Literaturkritiker und KPler Kenji Miyamoto. Im selben Jahr wurde sie zum ersten Mal verhaftet. 1933 wurde ihr Ehemann inhaftiert und später zu lebenslanger Haft verurteilt. Dank der Amnestie für alle politischen Gefangenen nach Ende des zweiten Weltkriegs wurde Kenji Miyamato im Oktober 1945 nach zwölfjährigem Gefängnisaufenthalt entlassen. Auch Yuriko wurde wiederholt inhaftiert und verlebte insgesamt zwei Jahr im Gefängnis. Zudem erhielt sie Schreibverbot. Erst nach Kriegsende konnte die Autorin wieder schöpferisch tätig werden und veröffentlichte autobiographisch gefärbte Erzählungen und Romane.

Bereits 1951 starb Yuriko Miyamoto an einer Blutvergiftung. Postum wurde ihr die Friedensmedaille der Weltfriedensbewegung verliehen.

Interessante Links:

Ins Deutsche übersetzte Erzählungen und hier rezensiert:

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen