Aber worum geht es? Kurz vor seiner Abreise nach Kanada
wird der erfolgreiche Autor Hidaka tot in seinem Haus aufgefunden. Alles
scheint auf einen Mord im Affekt hinzudeutetn – Hidaka wurde mit dem
Briefbeschwerer bewusstlos geschlagen und dann mit dem Telefonkabel erwürgt.
Doch alle Verdächtigen haben perfekte Alibis. Da wäre Miyako Fujio, die im
Streit mit Hidaka über die Handlung eines seiner Werke lag. Da wäre Hidakas
frisch vermählte Ehefrau, die den Toten zusammen mit Nonoguchi, der mit Hidaka
seit der Schulzeit befreundet war, aufgefunden hat. Nonoguchi wiederum kann
ebenfalls beweisen, dass er zur Tatzeit nicht vor Ort war.
Oder ist Hidaka vielleicht doch schon früher verstorben? Um alle Hintergründe aufzudecken, werden auch Hidakas erste Ehe, der tragische Tod seiner ersten Ehefrau als auch Hidakas Kindheit durchleuchtet.
Oder ist Hidaka vielleicht doch schon früher verstorben? Um alle Hintergründe aufzudecken, werden auch Hidakas erste Ehe, der tragische Tod seiner ersten Ehefrau als auch Hidakas Kindheit durchleuchtet.
Aus den Aufzeichnungen von Nonoguchi und des ermittelnden
Kommissars Kaga entspinnt sich ein Mordfall, dessen Motive in den Abgründen der
menschlichen Seele nisten. Doch um diese Abgründe für den Leser nachvollziehbar
zu machen, hätte der Autor gut daran getan, die Charaktere ausführlicher
darzustellen. Ich will Keigo Higashinos „Böse Absichten“ gar nicht absprechen,
dass der Roman spannend und sehr eingängig geschrieben ist. Doch hinter
„Verdächtige Geliebte“ und „Heilige Mörderin“ bleibt der Krimi für mich weit
zurück.
Gefallen hat mir aber das Cover-Design umso mehr:
unverkennbar ein Kirschblütenzweig. Erst auf den zweiten Blick erkennt man,
dass die rote Farbe nicht nur von den Blüten herrührt – es sind Blutstropfen
auf den Kirschblütenzweig gefallen. Ein sehr gelungenes Cover für einen Japan-Krimi!
Bibliographische Angaben:
Higashino, Keigo: „Böse Absichten“ (Übersetzung aus dem
Japanischen: Gräfe, Ursula), Klett-Cota, Stuttgart 2015, ISBN 978-3-608-98027-1
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