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Freitag, 27. März 2015

Michitsuna no Haha Fujiwara

Leider ist der wahre Name der Michitsuna no Haha Fujiwara, der Mutter (Haha) des Michitsuna Fujiwara nicht überliefert. So muss man sich mit diesem Notnamen begnügen – oder man nennt sie Kagero, abgeleitet von ihren Aufzeichnungen des „Kagero Nikki“. Vermutlich lebte sie zwischen 935 und 995 in Heian, dem späteren Kioto. Im Jahr 954 wurde sie als 19-jährige die Nebenfrau des späteren Regenten Kaneie Fujiwara. Ein Jahr später wurde der gemeinsame Sohn Michitsuna geboren; später adoptierte Kagero eine von Kaneies Töchtern, die er mit einer anderen Nebenfrau gezeugt hatte.

Kagero konkurrierte nicht nur mit Kaneies Hauptfrau Tokihime, sondern mit zahlreichen weiteren Nebenfrauen. Sie litt ständig unter der Angst, von ihrem Mann verlassen zu werden. Im Jahr 971 lebte sie für eine Weile zurückgezogen und zusammen mit ihrem Sohn in einem Tempel am Berg Nishiyama. Kaneie holte sie nach Heian zurück. Als sie jedoch in eine Gegend zog, die sie als Hirohata benennt, trennte sich ihr Mann schließlich von ihr.

Für den Namen Kagero gibt es zwei Deutungsmöglichkeiten: Die eine lautet Eintagsfliege, die zweite Sommerfäden (im Altweibersommer)/Flimmern in der Luft. Egal welche Variante man präferiert – die Vergänglichkeit liegt beiden zu Grunde.

Kagero zählte zu den drei großen Schönheiten ihrer Zeit und gilt als eine der 36 unsterblichen der Dichtkunst des Mittelalters und als eine der 36 weiblichen Unsterblichen der Dichtkunst. Ihr Tagebuch „Kagero Nikki“ ist eines der ältesten erhalten gebliebenen Frauentagebücher und gilt als ein Vorläufer des japanischen Ich-Romans.

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Ins Deutsche übersetzte Werke und hier rezensiert:

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