„Masako“, der Debütroman von Kikou Yamata, wurde 1925 in Frankreich veröffentlicht und 1942 auch auf Deutsch publiziert. Als „Marketing-Aktionen“ wurden Fotos von Kikou Yamata im Kimono in den französischen Buchhandlungen ausgelegt und die Autorin führte die Blumensteckkunst des Ikebana in einem Buchladen in Paris vor. Der Roman fand sehr lobenden Anklang und wurde zu einem Bestseller.
Doch heute liest sich die Liebesgeschichte allzu süßlich. Da haben wir Masako, die im besten Heiratsalter ist und deren Familie sehr wählerisch bezüglich des zukünftigen Gatten ist. Daher langweilt sich Masako gerade sehr in ihrem Leben, das von Müßiggang geprägt ist. Ihr Oheim organisiert schließlich ein Biwaspiel, um ein erstes Zusammentreffen mit einem Heiratskandidaten zu arrangieren. Naoyoshi entstammt einer reichen Familie und zeigt Interesse an Masako. Die beiden nähern sich langsam an, tauschen Geschenke und gehen züchtig spazieren. Als die beiden sich in einander verlieben, schreiten die traditionell eingestellten Tanten ein: An eine Liebesheirat ist sicherlich nicht zu denken! Die Verlobung soll gelöst werden, da Naoyoshi Masako bereits wie eine Geisha behandelt. Die Tanten möchten die Würde wiederherstellen, während Masakos Vater und ihr Oheim für das Liebespaar eintreten.
In die Handlung werden viele Naturbeobachtungen Masakos eingeflochten, die dem dünnen Roman in den 20er Jahren sicherlich viel Exotik eingeblasen haben. Hinzu kommt die Schilderung der japanischen Sitten, die die Leserschaft damals bestimmt ebenfalls sehr interessiert haben mag.
Mit Masako konnte ich leider nicht mitleiden und mitfühlen. Das Werk wirkt wie ein Teenagerroman, der ein romantisches Bedürfnis nach der ersten Liebe und einer fremden Exotik bedient.
Bibliographische Angaben:
Yamata, Kikou: „Masako“ (Übersetzung: Pauli, Else), Droste-Verlag, Düsseldorf 1942
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