Um gleich einer berechtigten Vermutung vorzuschützen: Nein, ich bin nicht auf den Geschmack von trashiger Fantasy-Literatur gekommen, dass ich mir gleich nach „Devil May Cry 1 – Der Ursprung“ den zweiten Teil reinziehen musste. Beide Romane lesen sich vielmehr so schnell weg, dass man sie so mal eben durch hat.
Die Bezeichnung „zweiter Teil“ stimmt nur bedingt für „Devil May Cry 2 – Dantes Rückkehr“. Denn zwischen dem ersten und dem zweiten Roman liegt die Story aus dem Computerspiel: Dante hat Satan besiegt und langweilt sich als Dämonenjäger. Doch irgendwas liegt in der Luft: Er bekommt einen Auftrag von der rothaarigen Beryl, die auf der Suche nach den so genannten Dämonenköpfen ist. Dies ist ein Medaillon mit magischen Kräften, das Satan selbst erschaffen hat. Das Medaillon verleiht dem Träger ungeahnte Macht, doch stürzen die menschlichen Besitzer reihenweise ins Verderben. Beryl hat ein Trauma aus der Kindheit davongetragen, weswegen die Zerstörung der Dämonenköpfe zu ihrer persönlichen Mission wird.
Auch in „Devil May Cry 2 – Dantes Rückkehr“ vollzieht sich die Handlung in einem atemberaubenden Tempo und führt Dante und Beryl sogar in eine Parallelwelt, in der Dante sich mit Dämonen verbündet, ein Heer von Amazonen besiegen und ein zweites Mal gegen Satan antreten muss. Und dann gibt es auch in der eigentlichen Welt einen geheimnisvollen und mächtigen Gegner zu schlagen.
Andere Autoren hätten aus dem Buch mindestens drei Bände gestrickt. Insofern leidet „Devil May Cry 2 – Dantes Rückkehr“ auch an fehlenden Stimmungen, die der Autor Shinya Goikeda im ersten Teil noch eher transportieren konnte. Aber um ehrlich zu sein: Was soll’s… Wer ausgefeilte Charaktere und detaillierte Stimmungsbilder schätzt, wird ohnehin nie zu „Devil May Cry 2 – Dantes Rückkehr“ greifen.
Bibliographische Angaben:
Goikeda, Shinya: „Devil May Cry 2 – Dantes Rückkehr“, Panini, Stuttgart 2007, ISBN 978-3-8332-1410-3
Donnerstag, 31. Januar 2013
Dienstag, 29. Januar 2013
„Devil May Cry 1 – Der Ursprung“ von Shinya Goikeda
„Devil May Cry“ – mögen die Dämonen doch heulen, wenn sie mit Tony Redgrave zusammenstoßen. Shinya Goikeda schreibt mit dem ersten Teil seiner „Devil May Cry“-Stories die Vorgeschichte zum Capcom-Videospiel rund um den Devil Hunter Dante aka Tony.
Tony ist ein Allrounder, ein Söldner für kriminelle Organisationen, der gegen ein gewisses Entgelt brenzlige Jobs übernimmt. Er ist der Star unter den Allroundern. Keiner schießt so schnell wie er und keiner hat bessere Sprüche auf den Lippen. Dass sich Tony mit seinem Verhalten Feinde macht, liegt auf der Hand.
Zwischenzeitliche gehen in der ohnehin endzeitlich wirkenden Stadt unerklärliche Dinge vor sich. In der Dunkelheit scheinen sich unheimliche Wesen zu tummeln. Auch Tony macht diese Erfahrung, als er bei einem seiner Jobs einem Zombie-Angriff ausgesetzt ist.
Gleichzeitig taucht ein neuer Allrounder auf, der Tony ebenbürtig zu sein scheint. Es ist der geheimnisvolle Gilver, der sein Gesicht hinter einem Verband verbirgt und Tony den Posten des besten Allrounders streitig macht. Als Tonys Kumpan Grew verschwindet, beginnt Tony mit seinen Nachforschungen und trifft auf allerlei dunkle Mächte.
Zuviel sollte man von „Devil May Cry 1 – Der Ursprung“ freilich nicht erwarten: Es ist für genügend Action und Blut gesorgt, um Videospiel-Fans ein nettes Entertainment zu bieten. Auf einzelne Charaktere wird nur wenig eingegangen, stattdessen folgt ein Ereignis zackig auf das nächste. Insbesondere Tonys Familienverhältnisse und seine Motivationen hätten sicherlich besser beschrieben werden können, um die Story auch für Nicht-DMC-Fans interessant zu machen. Alpträume wird jedenfalls niemand nach der harmlosen Dämonengeschichte haben.
Bibliographische Angaben:
Goikeda, Shinya: „Devil May Cry 1 – Der Ursprung“, Panini, Stuttgart 2006, ISBN 978-3-8332-1409-7
Tony ist ein Allrounder, ein Söldner für kriminelle Organisationen, der gegen ein gewisses Entgelt brenzlige Jobs übernimmt. Er ist der Star unter den Allroundern. Keiner schießt so schnell wie er und keiner hat bessere Sprüche auf den Lippen. Dass sich Tony mit seinem Verhalten Feinde macht, liegt auf der Hand.
Zwischenzeitliche gehen in der ohnehin endzeitlich wirkenden Stadt unerklärliche Dinge vor sich. In der Dunkelheit scheinen sich unheimliche Wesen zu tummeln. Auch Tony macht diese Erfahrung, als er bei einem seiner Jobs einem Zombie-Angriff ausgesetzt ist.
Gleichzeitig taucht ein neuer Allrounder auf, der Tony ebenbürtig zu sein scheint. Es ist der geheimnisvolle Gilver, der sein Gesicht hinter einem Verband verbirgt und Tony den Posten des besten Allrounders streitig macht. Als Tonys Kumpan Grew verschwindet, beginnt Tony mit seinen Nachforschungen und trifft auf allerlei dunkle Mächte.
Zuviel sollte man von „Devil May Cry 1 – Der Ursprung“ freilich nicht erwarten: Es ist für genügend Action und Blut gesorgt, um Videospiel-Fans ein nettes Entertainment zu bieten. Auf einzelne Charaktere wird nur wenig eingegangen, stattdessen folgt ein Ereignis zackig auf das nächste. Insbesondere Tonys Familienverhältnisse und seine Motivationen hätten sicherlich besser beschrieben werden können, um die Story auch für Nicht-DMC-Fans interessant zu machen. Alpträume wird jedenfalls niemand nach der harmlosen Dämonengeschichte haben.
Bibliographische Angaben:
Goikeda, Shinya: „Devil May Cry 1 – Der Ursprung“, Panini, Stuttgart 2006, ISBN 978-3-8332-1409-7
Labels:
Dämonen,
Devil May Cry,
Fantasy,
Rezensionen,
Shinya Goikeda,
Side-Story,
Tod
Montag, 28. Januar 2013
Shinya Goikeda
Ich glaube, ich habe mich bisher noch nie so schwer getan,
Daten zu einem Autor zusammen zu klamüsern wir zu Shinya Goikeda. In
lateinischer Schrift war glatt keine Info aufzutreiben. Über den Umweg über
Amazon Japan konnte ich mir immerhin die japanischen Schriftzeichen für Shinya
Goikedas Namen in die Google-Suche kopieren und wenigstens einige wenige Daten
auftreiben, die jedoch unter Vorbehalt zu genießen sind.
Shinya Goikeda ist wohl 1969 in der Präfektur Kumamoto
geboren. Er scheint eine Schwäche für Elektronik zu haben, insbesondere für
Video-Spiele. 1997 erhielt er den Kadokawa Gakuen Fiction Preis. Beim Kadokawa
Shoten-Verlag erscheinen seine Werke.
Ins Deutsche übersetzte Romane und hier rezensiert:
Sonntag, 27. Januar 2013
„Erkundungen – 12 Erzähler aus Japan“ herausgegeben von Eiko Saito
Menschen in der Krise, meist
betroffen vom (nahenden) Tod von Angehörigen und Bekannten, sind das
übergreifende Thema der Erzählungen in „Erkundungen – 12 Erzähler aus Japan“.
Relativ harmlos kommt noch Shotaro Yasuokas „Lauf, Tomahawk!“ daher: Der Protagonist wird von einem amerikanischen
Kekshersteller eingeladen, um zusammen mit Journalisten aus aller Welt den
Westen der USA kennen zu lernen. Primär ist die Tour recht langweilig, bis der
Ich-Erzähler seinen Mut auf dem Rücken eines Pferdes beweisen muss.
Keizo Hinos Lieblingsthema – das
der modernen Stadt – steht auch in seiner Erzählung „Eisenzeit“ im Mittelpunkt.
Auf der Suche nach der Botschaft eines kleinen Landes fährt der Protagonist an
Häusern vorbei, in denen er bereits als Student gerne gelebt hätte und stellt
sich seinem einstigen Wunschtraum erneut.
Taku Miki beschreibt „Nachbarn“:
Yoshi ist in die Jahre gekommen und wird von den Jungen in ihrem Viertel „die
Alte“ genannt. Die Jahre sind nach ihrem Einzug in das derzeitige Wohnhaus
vergangen; auch an ihren Nachbarn geht die Zeit nicht unmerklich vorbei – der
Tod klopft mehrmals an die Tür.
„In der Luft“ von Kunie Iwahashi
beginnt mit dem Besuch der Ich-Erzählerin bei einer krebskranken Schulfreundin
und geht über in die Schilderung der Familienverhältnisse der Protagonistin,
die alles andere als innig oder liebevoll sind.
Das „Sternbild des Orions“ (von Akira Yoshimura)
betrachtet Toshio im Planetarium zusammen mit seinem Vater. Dabei lässt die
Toshio die Geschehnisse der letzten Zeit Revue passieren: Seine Mutter hatte
die Familie wegen eines anderen Mannes verlassen und bald darauf Selbstmord begangen.
Sein Vater verzweifelt an der Situation.
Haruki Murakamis „Glühwürmchen“ ist
die Kurzfassung seines Romans „Naokos Lächeln“: Der Ich-Erzähler ist Student
und trifft die Freundin seines Kumpans wieder, der als Teenager Selbstmord
begangen hatte. Die beiden nähern sich an, doch ein Happy End ist ihnen
nicht vergönnt.
„Das Trauerfeld“ von Yoshikichi Furui ist mein Highlight in dem Erzählband: Ein Freund des Ich-Erzählers
verschwindet für eine Woche, nachdem ihm unheilbarer Krebs attestiert wurde. Er
taucht bei einer Frau unter und führt sich gar seltsam auf.
Ein bisschen abstrus wird es in
Mizuko Masudas „Blumen“: Yuki ist eine Eigenbrötlerin und kann sich in der
modernen Arbeitswelt nicht zu Recht finden. Der Wirt Ariga, ebenfalls nicht
gerade besonders mitteilsam, gibt der jungen Frau nicht nur einen Job, sondern
besorgt ihr auch eine Wohnung. Ob die beiden eine gemeinsame Chance haben?
Kurz vor dem Alter von
„Einhundert“ steht der Vater des Protagonisten in Takehiro Irokawas Erzählung.
Der Ich-Erzähler hält sich am liebsten von seinem Vater fern – ist er doch ein
alter Choleriker und hat seit jeher seine Brutalität an den
Familienmitgliedern ausgelassen. Doch als seine Mutter ins Krankenhaus
eingeliefert ist, muss der Protagonist die Stellung im elterlichen Haushalt
halten und sich mit seinem Vater auseinander setzen.
„Lebenstage“ werden Akira Abes
Erzählung thematisiert: Erinnerungen an Tage, die sich Kindern für immer ins
Gedächtnis prägen und sie bis ans Ende ihres Lebens begleiten werden.
„Die Pistole“ des Vaters liegt
seit dessen Tod im Haushalt der Mutter. Tetsuo Miuras Protagonist muss sich um
seine Mutter kümmern, die die Sorge um die illegale Waffe quält.
„Das Baumpflanzfest“ ist in
Shuichiro Konos Erzählung die Gelegenheit für Shiotsu, seiner Wut über den Tod
seines Vaters in einem Gefängnis Luft zu machen.
„Erkundungen – 12 Erzähler aus
Japan“ hält ein interessantes Spektrum an Erzählungen bereit, teilweise
illuster, teilweise tragisch, teilweise phantasievoll, teilweise alltäglich –
jedoch immer nachdenklich.
Bibliographische Angaben:
Saito, Eiko: „Erkundungen – 12 Erzähler aus Japan“, Volk und Welt, Berlin 1992, ISBN 3-353-00880-2
Saito, Eiko: „Erkundungen – 12 Erzähler aus Japan“, Volk und Welt, Berlin 1992, ISBN 3-353-00880-2
Labels:
Akira Abe,
Akira Yoshimura,
Erkundungen,
Erzählungen,
Keizo Hino,
Kunie Iwahashi,
Mizuko Masuda,
Rezensionen,
Shotaro Yasuoka,
Shuichiro Kono,
Takehiro Irokawa,
Tetsuo Miura,
Tod,
Yoshikichi Furui
Abonnieren
Posts (Atom)