Kabuto möchte allerdings nach Jahren des Mordens nicht mehr: Er hat genug von dem Killerbusiness und will endlich aussteigen. Das will der Doktor allerdings nicht zulassen. Ein Machtspiel beginnt – wird es Kabuto gelingen, lebend aus der allzu verfahrenen Situation raus zu kommen?
Der Doktor ist jedoch nicht Kabutos einzige Sorge. Vielmehr ist sein familiärer Alltag ein einziger Eiertanz. Er möchte seine Ehefrau partout nicht verärgern und versucht, ihr alles recht zu machen. Der Sohn Katsumi beobachtet diese Wesenheit seines Vaters mit Verwunderung. Hat der Vater etwa Angst vor der Mutter?
Wer von „Der Profi“ dasselbe Tempo wie von „Bullet Train" und „Suzukis Rache“ erwartet, der wird eher enttäuscht sein. Denn die geradezu hanebüchenen Geschehnisse, die in den anderen beiden Romanen Schlag auf Schlag erfolgen, bleiben (zum Großteil) aus. Kotaro Isaka räumt dem Familienleben des Pantoffelhelden Kabuto enorm viel Raum ein. Auch der permanente Perspektivwechsel, der „Bullet Train“ und „Suzukis Rache“ ausmacht, fehlt nahezu. Alte Bekannte der Killerszene dürfen aber auch in „Der Profi“ nicht fehlen: Unter anderem hat der Pusher hat einen kleinen Auftritt, Momo versorgt Kabuto mit Informationen und Tangerine und Lemon wird ein bisschen nachgetrauert.
Die Handlung und die Verteilung der Höhepunkte von „Der Profi“ fand ich zunächst etwas gewöhnungsbedürftig. Zwischendurch fand ich die Lektüre sogar ein bisschen zäh. Das Ende wird aber – versprochen – erneut furios und überraschend, wie man es vom Autor gewohnt ist.
Bibliographische Angaben:
Isaka, Kotaro: „Der Profi“ (Übersetzung aus dem Japanischen: Mangold, Sabine),
Hoffmann und Campe, Hamburg 2024, ISBN 978-3-455-01726-8
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