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Freitag, 8. August 2014

„Schnee“ von Taeko Kono

Hayako geht es gar nicht gut, wenn Schnee zu fallen beginnt. Es ist dasselbe Leiden, dass auch ihre Mutter hatte. Ein starker Schmerz strahlt von der Schläfe aus, weswegen Hayako Schneetage hasst und nichts mehr befürchtet, als dass ihr Freund in eine schneereiche Gegend versetzt wird. Obwohl sich ihre Bekannten und Verwandten wundern, hat Hayako ihren Partner immer noch nicht geheiratet.

Die Handlung setzt ein, als Hayakos Mutter gerade erst gestorben ist. Zwei mystisch anmutende Gegebenheiten hatten den Abschied von Mutter und Tochter begleitet.

In Rückblenden erfährt der Leser aber auch von Hayakos Kindheit: Wie sie von der Mutter für ihre Begeisterung für Schnee unglaublich ausgescholten wurde. Wie sie als Schülerin immer schlechter abgeschnitten hat als ihre Mitschülerinnen. Wie sie immer kleiner war als die Gleichaltrigen. Nach und nach enthüllt sich, wie alle diese Dinge zusammenpassen und ein Bild ergeben, was unglaublich ist und dennoch alle Ungereimtheiten in Hayakos Lebenslauf erklärt.

Wie man es von Taeko Kono gewohnt ist, sind die Charaktere und die Handlung der Erzählung „Schnee“ etwas unheimlich und verschroben. Etwas eigentümlich mutet jedoch die Übersetzung an, die ständig zwischen Präsens und Präteritum wechselt. Was im Japanischen üblich ist, liest sich im Deutschen sperrig und unausgegoren.

Bibliographische Angaben:
Kono, Taeko: „Schnee“ (Übersetzung aus dem Japanischen: Fukuzawa, Hiroomi & Herzberg, Ida), Galrev Verlag, Berlin 1987, ISBN 3-925230-03-3

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