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Sonntag, 28. Februar 2016

Etsu Sugimoto

Etsu Sugimoto
Die Autorin Etsu Sugimoto (geborene Inagaki) wurde 1873 als Tochter des Samurais Shigemitsu Inagaki geboren. Da ihr Vater insolvent war, wuchs sie in der Familie ihrer Mutter auf. Sie besuchte eine Missionsschule, für die sie später auch arbeitete. Mit einem Studentenvisum ging sie nach Ohio, wo sie bei der christlichen Familie Wilson lebte. Sie heiratete schließlich den in den USA lebenden Geschäftsmann Matsuo Sugimoto, mit dem sie zwei Töchter hatte.

Nachdem das Geschäft ihres Mannes bankrott ging, kehrte Etsu Sugimoto mit ihren Kindern Hanano und Chiyo nach Japan zurück. Kurz darauf starb Matsuo an einer plötzlich auftretenden Appendizitis, nachdem er von den Wilsons noch kurz gepflegt worden war.

Etsu Sugimoto verdiente ihren Lebensunterhalt unter anderem als Englischlehrerin und -übersetzerin, bevor sie 1916 nach dem Tod der Mutter mit ihren Töchtern in die USA zurück ging. Zunächst lebten die drei erneut bei den Wilsons in Ohio; zogen aber später nach New York. Etsu Sugimoto lehrte an der Columbia Universität und schrieb Artikel für diverse Magazine.

Zusammen mit Florence Wilson schrieb sie in Reaktion auf die zunehmend anti-japanische Stimmung in den USA den Roman „Tochter der Samurai“, der 1925 veröffentlicht wurde.

1927 kehrte Etsu Sugimoto nach Japan zurück und veröffentlichte weitere Bücher. Über ihr weiteres Leben bis zu ihrem Tod durch Leberkrebs im Jahr 1950 ließ sich leider (bisher) nichts in Erfahrung bringen.

Noch eine kleine Anmerkung zu der obenstehenden Biographie, die an gewissen Stellen von anderen im Internet skizzierten Lebenswegen der Autorin variiert: Bezug nehmend auf die unten genannte Analyse von Hiroko Kugisima unterscheidet sich das Leben der wahren Etsu Sugimoto von dem der Protagonistin Etsu aus dem Roman „Tochter der Samurai“. Das Werk wirkt zwar wie die Autobiographie, doch war die Intention der beiden Autorinnen Etsu Sugimoto und Florence Wilson nicht die wahrheitsgemäße Wiedergabe des Lebensweges der Japanerin, sondern die Setzung eines Gegengewichts zu immer stärker werdenden Ressentiments gegen Japaner in den USA. Daher würde es fehl greifen, die Angaben des Romans eins zu eins als Biographie Etsu Sugimotos zu übernehmen.

Florence Wilson entschied sich gegen die Nennung ihrer Autorenschaft, da sie Anfeindungen fürchtete. Erst nach ihrem Tod sollte ihr Beitrag zu „Tochter der Samurai“ bekannt werden.

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Hier rezensiert:

Weitere ins Deutsche übersetzte Werke:
  • Eine junge Japanerin
  • Heirat in Nippon

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